Hier sehen Sie die Chronik des MGV Bilstein:
Gründer
Joseph Schulte, 1. Chorleiter |
Chronik Bilstein |
Die Vorsitzenden des Vereins
Johann Stamm Hubert Brill 2021 bis Heute |
Chorleiter von der Gründung bis heute
1902 - 1904 Dirigent Herr Josef Schulte ( Schaulen) |
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Besuchte Wettstreite unseres Vereins |
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Von der Gründung bis zum Jahre 1939Concordia Förde |
Von 1945 bis heuteMGV Eiserfeld |
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Konzertreisen des MGV Concordia 1902 e.V.1989 Konzertreise nach Hamburg - Konzert in Kellinghusen mit dem Chantychor 1991 Fahrt an die Mosel nach Trier 1992 Riesenerfolg bei der Konzertreise nach Bad Kissingen Konzert in der Wandelhalle mit 19 Liedvorträgen des MGV. 1995 Konzertreise in den Schwarzwald 1996 Konzertreise zu einem 3 Chöre Konzert nach Ittervort in die Niederlande. 1998 Konzertreise nach Bad Liebenstein in Thühringen 2000 Konzertreise nach Erbendorf in die Oberpfalz mit Ausflug nach Marienbad in die Republik Tschechien. 2003 Chorreise nach St. Martin an die Deutsche Weinstrasse |
Vereinsgeschichte des MGV "CONCORDIA" Bilstein 1902 e.V.
Am 1. April 1902 gründeten 22 Bilsteiner Männer den MGV "CONCORDIA".
Zum 1. Vorsitzenden wählten sie Johann Stamm. Josef Schulte (Schaulen) übernahm als 1. Dirigent die Chorleitung. Das Vereinslokal befand sich im heutigen "Hotel zur Freiheit".
Der Verein entwickelte alsbald eine erstaunliche Leistungsfähigkeit und trug wesentlich dazu bei, das kulturelle Leben in Bilstein zu bereichern.
Schon im Jahre 1904 wurde die noch heute vorhandene Vereinsfahne beschafft und während eines großen Freundschaftssingens geweiht.
Als dann später der Dirigent Josef Schulte nach Siegen versetzt wurde, trat Anton Bayer dessen Nachfolge solange an, bis schließlich mit Hauptlehrer Wilhelm Blaufuß ein neuer Dirigent gewonnen werden konnte.
Das 10-jährige Stiftungsfest wurde unter Mitwirkung der Bilsteiner Musikkapelle und 17 Nachbarvereinen mit Festzug, großem Festprogramm und Ballveranstaltung am Sonntag, den 2. Juni 1912 von ca. 500 Sängern und zahlreichen einheimischen Bürgern gefeiert.
Im 1. Weltkrieg von 1914 - 1918 wurde der größte Teil der Sänger zu den Waffen gerufen. Deshalb mußte der Verein seine Aktivitäten während der Kriegsjahre unterbrechen.
Nach Beendigung des Weltkrieges fand man sich alsbald wieder zusammen, um im Hause Färber (später Färber-Luig) die Chorproben erneut aufzunehmen.
Den Vorsitz übernahm nun Anton Höbelheinrich.
Da der bisherige Dirigent aus gesundheitlichen Gründen dem Verein nicht weiter zur Verfügung stand, übernahm ein Sangesbruder aus den eigenen Reihen die Leitung:
Josef Grebe hatte sich selbst die Fähigkeiten erarbeitet, seinen Heimatchor schulen zu können, so dass reges Interesse am Chorgesang schon bald wieder die ersten öffentlichen Auftritte ermöglichte.
Innerhalb des Dorfes machte sich der Verein durch seine jährlich um die Weihnachtszeit aufgeführten Volkstheaterstücke sehr beliebt.
Auch die Mitgestaltung der Weihnachtsmetten und Ständchen-Singen bei zahlreichen Anlässen verhalfen dem Chor zu steigendem Ansehen.
Fast jedes Jahr wurde ein Wettstreit besucht und manch achtbarer Erfolg erzielt.
Auf eine besondere Jubiläumsveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des MGV "CONCORDIA" im Jahre 1927 wurde mit Rücksicht auf das 50 jährige Stiftungsfest des Nachbarvereins "Sängerbund" Kirchveischede verzichtet und stattdessen an dem großen Gesangwettstreit teilgenommen, der dort durchgeführt wurde. Mit dem 1. Klassen-, 2. Ehren-, 1. Hauptehren-, dem Höchstpreis sowie dem Dirigentenpreis bot der MGV "CONCORDIA" die beste Leistung dieser Veranstaltung in der 3. Klasse und machte sich damit selbst das schönste Jubiläumsgeschenk.
Trotz der unseligen Epoche des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges überstand der MGV alle Wirrnisse dieser Zeit von 1933 - 1945, wenngleich auch in den letzten Jahren dieses Krieges die Chortätigkeit nicht fortgesetzt werden konnte, weil der unbarmherzige Krieg große Lücken in die Reihen der Sänger riß und unsagbares Leid die gesamte Bevölkerung heimsuchte.
Doch nach Beendigung des Krieges traten zahlreiche junge Männer dem Verein bei und ermöglichten so den baldigen Wiederaufstieg des MGV zu seinem traditionellen Niveau.
Mancher Heimkehrer aus Kriegsgefangenschaft und Internierung wurde mit trauten Heimatliedern in Bilstein oder auf den Ankunftsbahnhöfen freudig empfangen.
Im Jahre 1952 rüsteten wir zum 50-jährigen Bestehen des Vereins, das zu Pfingsten in der über 60 Jahre alten Fachwerkhalle des Schützenvereins stattfand. Unter Mitwirkung des bekannten "Schubertbundes Hagen", Leitung Chordirektor Peter Hammers, wurde der Festkommers und anderntags ein weiteres Freundschaftssingen veranstaltet.
Chorleiter Josef Grebe hatte jetzt 33 Jahre unseren Verein geleitet und trat im Jahre 1953 zunächst in den Ruhestand.
Chordirektor Paul Gastreich aus Altenhundem übernahm nun den MGV "CONCORDIA" und leitete ihn bis 1956. Seine Auffassung vom Männergesang brachte den Chor auf eine beachtliche Leistungshöhe. So war es nicht verwunderlich, dass man von allen besuchten Wettstreiten unter seiner Regie nur erste Preise nach Bilstein holte.
Als Paul Gastreich den MGV Bilstein nach drei erfolgreichen Jahren wieder verließ, sahen wir uns gezwungen, unseren Ehrendirigenten Josef Grebe erneut um seine Hilfe zu bitten, da keinerlei Aussicht auf eine andere Lösung erkennbar war. Und Josef Grebe sprang nochmals für fast zwei Jahre in die Bresche bis dem damaligen Vorsitzenden Günter Blume die Verpflichtung von Chordirektor Dr. Gerhard Schulte aus Meggen gelang.
Dieser besaß als Musiklehrer alle Qualifikationen für eine ausgezeichnete Chorleitung und erfreute sich größter Beliebtheit im Umgang mit den Sängern. Unter seiner Führung erzielte der Verein erneut einen hohen Leistungsstand, was sich besonders in den zahlreichen Erfolgen bei Wettstreiten dieser Zeit, aber auch bei Konzerten hier in Bilstein und bei Veranstaltungen von Nachbarvereinen sowie anderen kirchlichen und gesellschaftlichen Anlässen zeigte.
Absolute Höhepunkte erlebte der MGV "CONCORDIA" Bilstein mit Dr. Gerhard Schulte bei dem Konzert vor 1.500 Zuhörern im Mai 1972 im Essener Grugapark und schließlich bei der 750-Jahrfeier von Burg und Freiheit Bilstein.
Zum Auftakt einer großartig organisierten Festwoche gestalteten wir unter Leitung unseres Dirigenten zusammen mit unseren Sangesfreunden aus Meggen und Elspe (insgesamt rd. 80 Sänger) und dem Westfälischen Sinfonie-Orchester Recklinghausen sowie vier namhaften Solisten am Samstag, den 28. Juni 1975 das hochklassige Festkonzert in der Freiheit Bilstein-Halle und wirkten am darauf folgenden Sonntag bei der Aufzeichnung eines großen Vormittagskonzertes des West- und Norddeutschen Rundfunks mit, als das bekannte Polizei-Orchester Berlin unter Leitung seines Dirigenten Herbert Domagalla in der restlos ausverkauften Halle bekannte Berliner Melodien mit Ulla Norden und Bully Buhlan als Solisten vortrug.
Neben all seiner Arbeit hatte Dr. Gerhard Schulte nicht übersehen, dass im 2. Tenor des MGV "CONCORDIA" ein Chorleitertalent saß: Ludwig Grünewald. Dieser wurde von ihm so aufgebaut, dass er schon bald den Chor in der Öffentlichkeit dirigierte.
Als Dr. Gerhard Schulte im Jahre 1975 aus persönlichen Gründen unseren Verein aufgeben musste, übernahm Ludwig Grünewald die Dirigentenaufgabe.
Seine - als "Sohn Bilsteins" - offenkundige Verbundenheit mit allen Sängern, sein ausgezeichnetes Einfühlungsvermögen, seine vorzügliche Auffassungsgabe und die ihm eigenen humorvollen Umgangsformen waren Garanten für seine Erfolge und allgemeine Beliebtheit.
Höhepunkte seiner bis 1997 währenden Chorleitung waren das 75-jährige Vereinsjubiläum im Mai 1977 und die dreitägige Feier des 90-jährigen Bestehens vom 29. bis 31. Mai 1992.
Das 75-jährige Jubelfest wurde am 8. Mai 1977 mit einem vom MGV "CONCORDIA" umrahmten feierlichen Hochamt in der St. Agatha Pfarrkirche eingeleitet und mit einem Gala-Konzertabend am Freitag, den 13. Mai fortgesetzt. Zu Gast war das Luftwaffen-Musikkorps 3 aus Münster unter Leitung von Oberstleutnant Ottomar Fabry, mit dem die "Fröhlichen Spatzen" aus Grevenbrück und unser MGV in wechselnder Folge das Programm bestritten. Annähernd 500 Festteilnehmer waren begeistert von den vorzüglichen Darbietungen. Dasselbe gilt für das einen Tag später veranstaltete Chorkonzert, bei dem allein rd. 500 Sänger vor bis auf den letzten Platz besetzter Halle auftraten. Den Abschluss bildete eine Woche danach ein von 12 Chören besuchtes Kritik-Singen, von unserem Verein erstmalig mit Erfolg und gutem Echo ausgeführt.
Das 90-jährige Bestehen feierte unser Chor vom 29. bis 31. Mai 1992 mit festlichem Jubiläumskonzert, großem Chorkonzert unter Teilnahme von neun Chören, u.a. aus den Niederlanden der Gemischte Chor "A Cappella" Swalmen mit einer 74-köpfigen Sängerinnen- und Sängerzahl und einem sonntäglichen Morgenkonzert.
Gern erinnern wir uns auch an die unter Leitung von Ludwig Grünewald besuchten Wettstreite in Frechenhausen am 2. Juni 1985, in Langendernbach am 6. September 1987, in Berghausen/Edertal am 30. September 1990 und in Elz bei Limburg /Lahn.
Aber auch die zahlreichen kulturellen und gesellschaftlichen Aktivitäten wie Gottesdienst-Mitgestaltungen, eigene Konzerte, Teilnahmen an Freundschaftssingen bei Nachbarchören, Ausflüge mit Gesangsdarbietungen an die Mosel in den Jahren 1978, 1979, 1984 und 1991, zum 100-jährigen Bestehen des MGV "Einigkeit" nach Bochum-Maemelshagen, zum 70-jährigen Stiftungsfest des MGV "Sangeslust" nach Fröndenberg mit Besuch des Prickinghofes und der Stadt Münster dürfen nicht unerwähnt bleiben.
Einen besonderen Platz nehmen in diesem Zusammenhang ein:
· die dreitägige Fahrt vom 9. bis 11. Juni 1989 nach Hamburg und Kellinghusen, bei der wir dem befreundeten Seemannschor Kellinghusen einen Gegenbesuch abstatteten,
· die Konzertreise vom 20. bis 22. August 1993 ins Fränkische Weinland nach Gerolzhofen und ins Bayerische Staatsbad Kissingen, wo wir bei vollbesetzter Kurhalle unter großem Beifall ein Kurkonzert mit 19 frei vorgetragenen Liedern gaben,
· die Chorreise vom 25. bis 27. August 1995 nach Oberkirch in der Ortenau mit großer Schwarzwald-Rundfahrt und Mitgestaltung der Abendmesse in der Wallfahrtskirche Lautenbach und
· die Konzertreise am 9. November 1996 nach Ittervoort in den Niederlanden zum 25-jährigen Bestehen des befreundeten Gemischten Chores "Vivace", wo wir die Abendmesse mitgestalteten und mit acht Liedern das Festkonzert bereicherten.
Zu unserem großen Bedauern musste Ludwig Grünewald aus gesundheitlichen und beruflichen Gründen das Chorleiteramt im Spätsommer 1997 aufgeben. Er wurde am 14. Dezember 1997 im Rahmen des vorweihnachtlichen Konzertes feierlich verabschiedet.
Bereits am 12. August 1997 war von drei Bewerbern wieder ein Sänger aus eigenen Reihen in geheimer Wahl als Nachfolger von Ludwig Grünewald mit der Chorleitung beauftragt worden: Der junge Sangesbruder Meinolf Schuppert hat seit diesem Tage die musikalische Leitung unseres Chores inne.
Bei dem ersten öffentlichen Auftritt unter seinem Dirigat am 25. Oktober 1997 in Herborn, wo der Dill-Sängerbund sein 100-jähriges Bestehen feierte, kamen 10 mit viel Beifall bedachte Lieder zum Vortrag.
Zur Prüfung des Leistungsstandes unter unserem neuen Chorleiter nahmen wir mit Erfolg an einem Volksliederwettbewerb am 13. September 1998 in Hofolpe teil.
Weitere erwähnenswerte Vereinsaktivitäten waren
· die Chor- und Konzertreise vom 14. bis 16 August 1998 nach Bad Liebenstein in Thüringen mit Besuch der Wartburg und der historischen Stadt Schmalkalden. Im Konzertsaal des Kurhauses von Bad Liebenstein trugen wir im Wechsel mit dem dortigen Kurorchester 13 Gesangstücke vor,
· ein großes Chorkonzert am 26. und 27. September 1998 mit unseren befreundeten Vereinen aus Herborn, Bochum-Marmelshagen, Lendringsen, sowie Nuth und Ittervoort, beide Niederlande und
· die Chor- und Konzertreise vom 18. bis 20. August 2000 nach Erbendorf in der Oberpfalz mit Besichtigungsaufenthalt in Bamberg und Ausflug nach Marienbad in der Republik Tschechien. Die Mitgestaltung der Vorabendmesse in Erbendorf und eine Gesangsdarbietung in der Wandelhalle von Marienbad bleiben unvergessliche Erlebnisse.
· die Teilnahme am Volksliederwettbewerb aus Anlaß des 120-jährigen Bestehens des MGV Cäcilia 1881 e.V. Langenei in der Sauerlandhalle in Altenhundem am 29. September 2001 und das vorweihnachtliche Konzert im Wechsel mit dem Musikverein Bilstein in der gut besuchten St. Agatha-Pfarrkirche in Bilstein.
Ein besonderes Kapitel unserer Vereinschronik soll an dieser Stelle unserem langjährigen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden Albert Hesse gewidmet sein, stand er doch 31 Jahre an der Spitze des MGV "CONCORDIA".
Als 15. Vorsitzender seit der Gründung unseres Chores übernahm Albert Hesse im Alter von 35 Jahren am 21. November 1967 die Vereinsführung, nachdem er schon sechs Jahre dem Vorstand als Fahnenträger angehört hatte.
Ob es um die Zusammenarbeit mit den drei Chorleitern seiner Ära ging, ob es galt, eigene Gesangsveranstaltungen zu organisieren, bei kirchlichen und weltlichen Anlässen verschiedenster Art mitzuwirken, ortsansässige persönliche Jubiläen mit einem Ständchen zu bereichern oder unvergeßliche Chorreisen zu planen und durchzuführen, Albert Hesse war der gesamten Sängerfamilie durch seine unbedingte Zuverlässigkeit, sein Engagement und tadelloses Verhalten stets Vorbild und Freund zugleich.
Seine jahrzehntelange Tätigkeit als Lenker und Leiter seiner "CONCORDIA" fand in weiten Sängerkreisen, selbst über Landesgrenzen hinweg, besonders aber bei den Mitbürgerinnen und Mitbürgern unseres Heimatortes Bilstein höchste Anerkennung.
Dankbar begrüßen wir seine Bereitschaft, auch als Ehrenvorsitzender weiterhin seinen reichen Erfahrungsschatz am Vorstandstisch einbringen zu wollen.
Am 12. Dezember 1998 mußte Albert Hesse aus gesundheitlichen Gründen den Vorsitz an seinen Nachfolger Hartmut Schneider abgeben, der aber bereits Anfang des Jahres 2001 aus persönlichen Gründen zurücktrat. Seit dieser Zeit führt der bisherige 2. Vorsitzende Hermann Rickelhoff mit Geschick und Umsicht den MGV "CONCORDIA".